Alte-Welt-Rhetorik

Die Rhetorik der Arbeitgeberverbände hat sich in all den Jahren, die ich den politischen Betrieb beobachte, nicht verändert. Gerade eben der BDA-Chef Steffen Kampeter in den “Informationen am Morgen”: Er klagt und klagt und klagt. Und dabei wird weiter eine Sprache verwendet („explodierende Sozialversicherungsangaben“, “die Regierung interessiert sich nicht für die Wirtschaft”) als arbeite man bei der BILD. Weil man denkt, es brauche die stetige Übertreibung um gehört zu werden. Ampel-Bashing at its best. Die Motivation ist klar: Man will eine andere Regierung. Im Ergebnis aber stärkt eine solche Die-bringens-alle nicht-Rhetorik vor allem jene Kräfte, die vom Politikverdruss profitieren und die man doch auf keinen Fall an der Macht haben will: die AfD. So hört man es jetzt jedenfalls von allen Seiten aus der Wirtschaft. Als ich Steffen Kampeter eben im Deutschlandfunk zuhörte, dachte ich mir: Es wird höchste Zeit, dass die Unternehmen und ihre Interessenvertreter:innen den Worten Taten folgen lassen. Das ist zugegebenermaßen keine einfache Aufgabe. Die Frage lautet: Wie kann man seine berechtigten Interessen und Kritik vorbringen, ohne das Geschäft jener zu bedienen (zum Beispiel der russischen Regierung), die unsere Demokratie zerstören wollen. Fest steht so viel: Die eigene Rhetorik aufgrund veränderter gesellschaftlicher Verhältnisse nicht zu überprüfen, ist fahrlässig.

One thought on “Alte-Welt-Rhetorik

  1. Sorry, ich mag diesen Blog aber dieser Post ist Unfug. Wenn man schlechte und sich weiter verschlechternde Verhältnisse nicht mehr klar ansprechen darf weil stets mit irgendeinem Boogyman gedroht wird, dann gefährdet dass die Demokratie erheblich mehr.

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