Steuersenkung für gutes Essen und Geselligkeit

Photo by Luwadlin Bosman on Unsplash

Es gibt wenige Ökonom:innen, die der geplanten Absenkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie (von 19 auf 7 Prozent zum 1. Januar 2026) etwas Gutes abgewinnen können.

Ich verstehe das nicht.

Warum soll für die frische Zubereitung von Speisen 12 Prozentpunkte mehr Steuer abgeführt werden als für hochverarbeitetes Convenient-Food aus dem Supermarkt?

Warum muss mehr an den Staat zahlen, wer Essen in Gemeinschaft einnimmt als wer es sich nach Hause liefern lässt um dort alleine zu essen?

Natürlich ist nicht jede Gemeinschaft gewinnbringend und nicht jede Gastronomie verhilft zu besserer Gesundheit. Aber im Prinzip eben schon. Die Gastronomie hat Küchen für die Zubereitung frischer Speisen und sie hat Tische und Stühle, wo sich Menschen niederlassen und begegnen können.

Wir sollten beides nicht erschweren, mindestens gleich behandeln, vielleicht sogar aktiv fördern. Denn die gesamte Gesellschaft profitiert davon, wenn Menschen gesünder, geselliger und in der Folge verständnisvoller sind. In der Ökonomie nennt man solche Folgen positive externe Effekte. Ich vermute diese sind reichlich. Denn was braucht unsere gegenwärtige verbubbelte Gesellschaft mehr als echte Begegnung? Und gibt es einen schöneren Begegnungsort als einen gedeckten Tisch?

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