Der Elektromobilität gehört die Zukunft, heißt es nicht erst seit heute allerorten. Deswegen müsse der Technologie zum Durchbruch verholfen werden. Vermutlich unter tatkräftiger Mithilfe der deutschen Automobilindustrie hat sich von dieser Sichtweise jetzt auch die Bundesregierung überzeugen lassen. Deswegen soll nun der Steuerzahler den deutschen Herstellern den Weg in eine goldene (Elektro-)Zukunft ebnen. Wer ein mit Batterie betriebenes Auto kauft, bekommt zukünftig von der Gesellschaft im Saldo 2000 Euro erstattet.
Mal abgesehen davon, dass wir alle die Zukunft nicht kennen: Wenn ich auf eine Zukunftstechnologie wetten würde, dann explizit nicht auf jene, die vom Staat gestützt wird. Denn wenn eine Technologie von vielen als zukunftsfähig angesehen wird, dann wird es auch viele geben, die in diese Technologie ihr Geld stecken. Weil diese Menschen einen Gewinn erwarten. Ein Verzicht heute wird mit viel Geld in der Zukunft entgolten, so die Hoffnung. Gibt es dagegen nicht genügend Menschen, die eine solche positive Aussicht teilen, dann findet die Technologie nicht statt.
So einfach funktioniert gute Marktwirtschaft. Investitionsentscheidungen sind der verlässlichste Indikator für den möglichen zukünftigen Erfolg eines Produkts. Weil wer sein eigenes Geld auf Zeit weg gibt, eben sehr genau hinschaut. Der Staat dagegen gibt das Geld Dritter aus. Da wird schon mal über den Daumen gepeilt. Vor allem fehlt der Blick in die fernere Zukunft. Wenn wir wissen, ob sich jene Elektromobilität, die wir heute subventionieren, tatsächlich durchgesetzt hat, ist von den heute politisch Verantwortlichen keiner mehr in Amt und Würden. Entscheidend ist für die Politik nicht, was sich vermutlich langfristig durchsetzt, entscheidend ist, mit welcher Politik sich gegenwärtig punkten lässt. Deswegen gibt der Staat mindestens dort, wo es ums Geld geht, regelmäßig die schlechteren Prognosen ab. Welche Korrelation dagegen vermutlich ziemlich stabil ist: Je lauter eine Branche nach dem Geld der Steuerzahler ruft, desto düsterer ist deren wirtschaftliche Zukunft.