“… Das Land beschäftigt die Lehrer, die Bezirke sind aber für die Gebäude zuständig. Manchmal stellt sich heraus, dass der Bildungsstadtrat kein Interesse an der Sanierung der Toiletten hat, weil er meint, er könne alle Kritik entweder dem Baustadtrat (von einer anderen Partei) oder ‘dem Senat’ in die Schuhe schieben. …”
Das schreibt Mechthild Küpper heute (18.01.2016) in der FAZ über die andauernde Misere der Berliner Verwaltung im Allgemeinen und über die Schulen im Speziellen.
Man stelle sich vor, Firmeneigentümer könnten nicht ihr Personal selbständig wählen, nicht ihre Büros und Produktionsstätten nach ihren Vorstellungen bauen und erhalten, nicht darüber entscheiden, welche Produkte und Dienstleistungen produziert und angeboten werden.
Man stelle sich vor, so wäre unser ganzes (Wirtschafts)Leben organisiert. Verantwortung wäre bis zur Unkenntlichkeit verschoben. Entscheiden würden nicht jene, die es am besten wissen müssen, weil sie vor Ort sind, sondern andere, weit entfernte Stellen, unterschiedliche Stellen, mit unterschiedlichen Interessen. Die nicht am Ergebnis gemessen werden. Nicht anhand zufriedener Kunden und hoher Qualität. Man stelle sich das vor.
Niemand würde dies akzeptieren. Weil offensichtlich ist, wie unvernüftig dies wäre. Bei der Bildung, dem wichtigsten Wohlstandsbringer, akzeptieren wir diese Unverantwortung. Weil es Tradition hat. Weil, was schon immer so war, selten hinterfragt wird. Weil wir nicht wissen (können), in welcher anderen, besseren (Bildungs)Welt wir leben könnten. Was möglich wäre. Und so bleiben wir dort stehen, wo wir immer standen.