
Warum ist der Mietmarkt in Deutschland stark reguliert? Politi-ökonomisch ist dies leicht erklärbar: In einer Demokratie entscheiden Mehrheiten, und weil die Zahl der Mieter die der Vermieter um das Mehrfache übersteigt, neigt die Politik eben dazu, sich vor allem um die Interessen der Mieter zu kümmern.
So werden Mietpreisbremse und starker Mieterschutz Gesetzestext. Doch wie so oft sind Eingriffe in den Markt Pyrrhussiege. Regelmäßig wird vergessen, dass es für den Abschluss eines Geschäfts mindestens zwei Beteiligte braucht. So wie sich der politisch bestimmte Mindestlohn pro Stunde nur verdienen lässt, wenn sich jemand findet, der ihn bezahlt, so lassen sich viele Mietwohnungen eben nur finden, wenn es viele Anbieter von Mietwohnungen gibt.
Je mehr die Politik eine Seite stützt (meist die Nachfrager, weil in der Mehrheit), desto uninteressanter wird dieser Markt für die andere Seite (Anbieter). Die Folge: Übersteigt die Nachfrage das Angebot, drängt der Preis nach oben.
Weniger Wohnungen, zu höheren Preisen: Verlierer einer solchen Politik sind am Ende gerade jene, denen die Politik vorgab zu helfen.
Dass die theoretische Überlegung mit der Empirie zusammengeht, zeigt die Schweiz. Mit geschätzten 62 Prozent ist der Anteil der Miethaushalte in der Schweiz der höchste in Europa. Gleichzeitig ist der dortige Mietwohnungsmarkt nur maßvoll reguliert. “Man findet deshalb Mietwohnungen guter Qualität”, schreibt Dr. Patrik Schellenbauer, Projektleiter des Schweizer Wirtschaftsverbandes Avenir Suisse. Etliche Länder hätten dagegen die guten Mietwohnungen mit überzogenen Regulierungen aus dem Markt gedrückt, so Schellenbauer weiter. Und: “Eine Überregulierung des Mietmarktes ist die effektivste Eigentumsförderung.”
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