Der Pixelökonom hat sich mit Eating out sein Bankkonto ruiniert. Jetzt soll alles anders werden. “Auf die Hand” statt “Sitzplatz im Restaurant”, lautet das bevorzugte neue Motto beim Mittags(steh)tisch. An 100 Werktagen werden 100 Lunch-Orte unter 5 Euro rund um meinen Arbeitsplatz an der Friedrichstraße in Berlin Mitte gesucht und getestet (alle Lunch-Tests im Blog, alle Locations auf Foursquare.)
Das Essen
heute #7: 2,30 Euro für Leberkäse @ Damisch (Foursquare, Yelp) S-Bahnhof Friedrichstraße (Friedrichstraße 142, 10117 Berlin)
Die Bewertung
- Esserfahrung: Dass ich bereits beim 7. Lunch einmal ums Carré laufen muss, um ein Mittagessen für unter 5 Euro zu finden, lässt für die kommenden 93 Posts wenig Gutes ahnen. Positiver Nebeneffekt: Ich war hungrig genug, um bei 30 Grad im Schatten Leberkäse zu ordern. Das Brötchen war lätschig, der Leberkäse zu salzig. Dieser Leberkäse passt besser auf die Alm (Fußball-Laien bitte hier nachschlagen) als nach Berlin.
- Optik: hält weniger als es verspricht
- Preis/Leistung: Note “bestanden”, ohne cum laude
- Werde ich wieder kaufen: nur im Stadion
- Was es sonst noch gibt: es heißt, der Hackbraten (mit Championsoße, Gemüse und Bratkartoffeln für 5,20 Euro) sei hervorragend
- #whatisleft:
Das Unternehmen
“Die Metzgerei ist tot”, sagt Siegfried Damisch aus Bielefeld. Es werde zwar keineswegs weniger Fleisch konsumiert, so der Schlachtermeister, aber der Großteil der Kundschaft decke ihren Bedarf nicht mehr über den Einkauf in einer Metzgerei. In einem Interview mit der Zeitung “Neue Westfälische” hat er sein “ganz persönliches Rechenbeispiel” verraten:
“10 Prozent der früheren Kundschaft leben im Ausland. Etwa 30 Prozent sind Jugendliche, die sich auf der Straße von Fastfood ernähren. 20 Prozent decken ihren Fleischbedarf in Verbrauchermärkten, der Rest verteilt sich auf Vegetarier und Menschen mit Migrationshintergrund. Die letztgenannte Gruppe zählt ebenfalls nicht zu unserem Stammpublikum.”
Deswegen hat Damisch das Ladenkonzept geändert. Er verkauft sein Fleisch nicht mehr nur in Metzgereien, sondern in gastronomischen Betrieben (“Unsere Spezialitäten Leberkäse und Currywurst verkaufen wir mittlerweile an elf Plätzen zwischen Berlin und Düsseldorf, überwiegend in Bahnhöfen. In unseren Lokalen Bistro B beispielsweise oder Curry Paul reagieren wir auf die geänderten Verzehrgewohnheiten.” / Stand 2011).
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