Warum tickt die Schweiz anders? #Mindestlohn

Warum sind eigentlich 84 Prozent der Deutschen für einen Mindestlohn und in der Schweiz 77 Prozent dagegen? Mir fallen zwei Thesen ein:

1) Weil direkte Demokratie ein Aufklärungsinteresse schafft, dem Erkenntnisgewinne folgen.

2) Weil den Schweizern ein Mindestlohn von 22 Franken (umgerechnet 18,50 Euro) zu hoch ist (In zwei Kantonen gibt es bereits einen gesetzlichen Mindestlohn, was zeigt, dass die Schweizer nicht grundsätzlich gegen Mindestlöhne sind).

Die Höhe des Mindestlohns, der in der Schweiz zur Abstimmung stand, zeigt anschaulich das Problem einer gesetzlich vorgegebenen Mindestentlohnung: Den einen, passenden Mindestlohn gibt es schlicht nicht, es gibt nach Einführung lediglich unterschiedlich starke Effekte für Arbeitgeber und – vor allem – Arbeitnehmer. Ein Mindestlohn schafft Gewinner (jene, die bisher weniger als den Mindestlohn verdienen, ihren Job nach einer Mindestlohneinführung behalten und deshalb mehr verdienen) und Verlierer (jene, die aufgrund der Einführung eines Mindestlohns ihren Job verlieren, weil deren Produktivität unterhalb des Mindestlohns liegt). Die Höhe des Mindestlohnes legt lediglich die Größe der beiden Effekte fest: Je höher der Mindestlohn ist, desto mehr Verlierer gibt es – vor allem bei jenen (“Schwächsten der Gesellschaft”) mit geringer Produktivität.

-> Pixelökonom-Posts zum Mindestlohn

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