Wenn ich Mainstream bin, dann steht der Buchbranche ein goldenes Zeitalter bevor. Gestern Nacht habe ich den ersten Krimi von Jörg Maurer (Föhnlage / Empfehlung für alle Krimifans!) ausgelesen und umgehend sein zweites Buch (Hochsaison) geladen. 8,49 Euro hat es als E-Book bei Amazon gekostet (als Taschenbuch: 8,95 Euro) – 8,49 Euro die direkt an Vertrieb (Amazon), Verlag (Fischer) und Autor (Maurer) gehen; keine Produktionskosten, kein Transport.
Die Grenzkosten (Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen) digitaler Angebote gehen bekanntlich gegen Null. Eine finanziell feine Sache für Anbieter.
Mein digitaler Lesekonsum jedenfalls ist in der letzten Zeit stetig gestiegen. 2014 habe ich bisher für E-Book-Käufe bei Amazon 181,47 Euro ausgegeben (siehe auch Screenshot / ähnliche Leseerfahrung von Kathrin Passig). Da Amazon mit Abstand das größte Bücherangebot hat, lese ich fast ausschließlich über die Kindle-App auf iPhone und iPad.
Vor allem Romane sind für digitales Lesen bestens geeignet. Weil man dort meistens Seite für Seite liest. Lediglich bei Büchern, bei denen man häufig zwischen Seiten springt (wie Sachbücher und Nachschlagewerke), hat die Printvariante bisweilen noch Vorteile. Weil die Buchdicke Orientierung bietet und man mit dem Finger leicht die Seiten “durchfliegen” lassen kann. Aber auch hier holen digitale Angebote auf, zum Beispiel durch verbesserte Kapitelgliederung (seit Version 4.2 in der Kindle iOS-App) sowie durch gute Such- und Bookmarkfunktionen.
Amazon verkauft schon seit 2011 mehr E-Books als gedruckte Bücher. Noch immer aber nimmt sich der E-Book-Umsatzanteil an allen verkauften Büchern in Deutschland bescheidenen aus (2013: 2,4 Prozent). Meine Prognose: In fünf Jahren liegt Prozentsatz bei über 50.
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Hallo haegar,
wenn mich nicht manches täuscht, sind die hohen E-Book-Preise auch Folge der Buchpreisbindung. Abgesehen davon finde ich trotz gleicher Preise Vorteile beim E-Book: zum Beispiel der jederzeitige Kauf von fast allen Büchern und das stetige Dabeihaben meiner Büchersammlung bei einem Gesamtgewicht von 200 Gramm.
Gruß
Johannes Eber
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Das Taschenbuch kostet 46 Cent mehr, dafür kann man es ausserdem noch vielen Freunden zu lesen geben, es schliesslich verschenken oder auf dem Flohmarkt verkaufen.
Für die Ersparnis von 46 Cent nehme ich mir alle diese Freuden, denn gehören tut mir der Text nicht, es ist eine Leihgebühr.
Als die E-Reader eingeführt wurden, waren E-Books wesentlich günstiger. Logisch, die neue Technik sollte sich schnell etablieren, damit die Akzeptanz wächst. Jetzt, wo das geschehen ist, macht es aus finanzieller Sicht überhaupt keinen Sinn, ein E-Book zu kaufen, denn die Preise haben sich angeglichen, obwohl das E-Book weder Produktions-, noch Transportkosten hervorruft.
Warum stört Sie das nicht, lieber Pixelökonom?
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